fief-Dialogweiterbildung

dialog04

auf Basis des Konzeptes zur Dialogprozess-Begleitung von Jana Marek und Johannes Schopp

Zielgruppe der Fortbildung: MitarbeiterInnen aus Sozial- u. Gesundheitsberufen, Lehrkräfte und Eltern

„Die Welt in der wir leben, entsteht aus der Qualität unserer Beziehungen.“ Martin Buber

Arbeit, insbesondere Soziale Arbeit, kann nur gelingen, wenn es den Akteuren gut geht. Dazu leistet diese Fortbildung ihren Beitrag.

Beziehungsarbeit ist kein Zufall, wir können sie bewusst anbieten und dazu einladen. Dazu braucht es eine Stärkung der natürlichen Kompetenzen - unserer Empathiefähigkeit. Die dialogische Haltung ermöglicht es diese Kompetenz bewusst in Einzelgesprächen und Gruppenarbeit einzubringen und zur dialogischen Beziehung einzuladen und sie zu begleiten. Zuhören zu können - das Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse von anderen – die Begegnung auf Augenhöhe und in bestimmten Ausnahmesituationen auch den nötigen Schutz zu gewährleisten, sehen wir als große Herausforderung an uns selbst. Wenn es uns gelingt, den uns anvertrauten Personen mit Wertschätzung und persönlicher Autorität zu begegnen, erfahren wir Respekt, Offenheit und Vertrauen. Wir möchten Menschen, die die Idee, gut für sich sorgen zu können, verloren haben, durch Vorleben und Einladen ermutigen, diese Idee wieder für sich zu entdecken.

„Die vertrauten Methoden und Strategien, wie sie von den Erziehungswissenschaften, der Sozialpädagogik, der Psychologie, der Sozialwissenschaften vertreten werden, brauchen dringend eine Erweiterung, wie die Pflege dieser natürlichen Kompetenzen. Die Auseinandersetzung mit der dialogischen Haltung, der Achtsamkeit als auch das Lernen im Dialogprozess, ermöglichen das Wiederentdecken der Weisheit des Herzens, die es uns ermöglicht, die Qualität der Präsenz und Empathie, als Basis für die Arbeit mit Menschen, zu erfahren.“ (Johannes Schopp/ Jana Marek aus: "Miteinander - Wie Empathie Kinder stark macht" Jesper Juul, Peter Hoeg, Helle Jensen Beltz Verlag 2012)

Wir verstehen unser berufliches Handeln weniger als Beratung und Belehrung von Hilfesuchenden und uns anvertrauten Personen, sondern viel mehr als ein Eingehen von Beziehung. Die Begleitung zur Stärkung des Selbstwertgefühls und Wahrnehmung der eigenen persönlichen Ressourcen ist für uns Voraussetzung für das Entwickeln eigener, selbstbestimmter Lösungen gerade in schwierigen Lebenssituationen. Der dialogische Prozess ist das bewusste Angebot von Beziehung, geprägt durch gegenseitigen Respekt, Zuhören und sich authentisch mitteilen können.

„Eine Annahme lautet, dass die Selbsthilfepotenziale der Familie insgesamt und die der einzelnen Familienmitglieder deutlich und anhaltend erhöht werden können, wenn die Zuversicht in die Wirksamkeit eigener Handlungen durch die sozialpädagogischen Fachkräfte angeregt wird (Ermutigung). Diese Zuversicht ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Eigenaktivitäten der Familienmitglieder, die dauerhaft nicht durch Druck von außen ersetzt werden kann.“ (Universität Siegen: Prof. Dr. Klaus Wolf, Dipl. Päd. Anja Frindt, „Steigerung der Wirksamkeit ambulanter erzieherischer Hilfen (SPFH), Abschlussbericht Modellprojekt, Landesjugendamt Westfalen, Münster 2009)

Mit der dialogischen Begleitung können Eltern ihr Elternsein stärken und so, die für sie geeigneten Lösungsstrategien entwickeln. Die Nachhaltigkeit der so entwickelten Lösungen liegt in der Ermutigung zur Beteiligung aller Familienmitglieder und in der individuellen Entscheidung der einzelnen Familienmitglieder für die gemeinsame Lösung.

„Dass es die inneren Einstellungen und Haltungen sind, die darüber entscheiden, wie ich mich verhalte, was ich sage, was ich tue, was ich wie bewerte, worauf ich achte, worum ich mich kümmere und wie ich anderen Menschen begegne, ist eine relativ neue Erkenntnis. Bisher ging man davon aus, dass es das Ziel pädagogisch- therapeutischer Bemühungen sein müsse, ungünstige Verhaltensweisen durch günstigere zu ersetzen ... Genützt hat all das wenig, und inzwischen wissen wir auch weshalb: Weil es etwas gibt, was das Verhalten steuert und was sich eben nicht durch kluge Ratschläge und Trainingsprogramme verändern lässt.“ (Gerald Hüther, Neurowissenschaftler, aus dem Vorwort zum Buch von Johannes Schopp, Die dialogische Haltung)

„Was den dialogischen Ansatz als Methode der Führung von anderen Methoden unterscheidet, ist die Tatsache, dass man ihn zunächst in sich selbst entwickeln und anderen beispielhaft vorleben muss, bevor man ihn im Team einführen oder auf Probleme anwenden kann.“
(Isaacs, William; Dialog als Kunst gemeinsam zu denken; Seite 22)

Aspekte und Inhalte der Fortbildung sind:

  • Der Dialog (Grundverständnis) - Dialogisches Lernen – Die Dialogische Haltung erleben
  • Die Kernfähigkeiten und Einladungen für den Dialog
  • Dialogbegleitung als Stärkung der eigenen Achtsamkeit und Präsenz
  • 5 Ebenen im Dialog – Auseinandersetzung mit den eigenen Wahrnehmungs- und Handlungsmustern/Biografiearbeit
  • Kennenlernen der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg (GFK)
  • Ressourcenorientierte Wahrnehmung/Wandeln der eigenen Wahrnehmungsmuster
  • Erleben der eigenen Authentizität und Integrität – selbstverantwortliche Gestaltung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung
  • Grundlagen der Systemischen Arbeit - Verständnis für systemische Wirksamkeiten
  • Einladungen zum Dialog und Rahmengestaltung für den „Container“
  • Praktische Übungen zum Einladen, Anbieten und Halten des Dialogischen Prozesses

Die Ausbildung beinhaltet die selbständige Planung und Durchführung von zwei Dialogprojekten als praktische Erprobungsmöglichkeit und eine schriftliche Arbeit zur Auseinandersetzung mit dem Dialog (Kernfähigkeiten, 5 Ebenen des Dialogs, Salutogenese, ...) auf Basis des Konzeptes Ermutigung zum Dialog und des Buches Eltern stärken - von Johannes Schopp und Jana Marek.

Literaturgrundlage für die Ausbildung ist das Buch „Eltern Stärken, Die Dialogische Haltung in Beratung und Seminar“ von Johannes Schopp, Verlag Barbara Budrich, 2013

Zeitlicher Umfang der Ausbildung:

12 Tage (insgesamt 120 Lerneinheiten mit 45 min. bzw. 90 Zeitstunden) davon

3 Tage 1. Modul: Grundlagen zum Dialog

3 Tage 2. Modul: Dialogbegleitung und GFK

3 Tage 3- Modul: Vertiefung der Dialogfähigkeiten, Systemische
Wirksamkeiten und Praxisprojekte

3 Tage Praktische Umsetzung der Dialogbegleitung in der Arbeit mit schriftlicher Ausarbeitung: Teamsitzungen, Elterngespräche und -abende etc.)

 

Kosten: 1500.- Euro pro TeilnehmerIn (bei einer Gruppengröße von 10-16 TeilnehmerInnen)

Die Termine und die konzeptionelle Umsetzung klären wir gerne mit Ihnen bei einem gemeinsamen Vorgespräch.

Zum Kennenlernen der Dialogischen Haltung bieten wir Ihnen gerne einen Workshop an.



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